Isnyer Landeier und -nudeln jetzt auch in Oflings

Nudel- und Eierautomat in Oflings (Foto: Claudia Bischofberger)
Nudel- und Eierautomat in Oflings (Foto: Claudia Bischofberger)

Isnyer Landwirt hat einen Eierautomaten in Wangen-Oflings aufgestellt


SZ v. 20.4.2019, Isny/Wangen - Von Claudia Bischofberger:

Schon einige Meter bevor man auf den Hof der Familie Berkmann in Isny fährt, heißt es bremsen oder gar anhalten für freilaufende Hühner. Den Begriff „mobile Hühnerfarm“ scheinen die Vögel wohl wörtlich zu nehmen. Der 26- jährige Landwirt Patrick Berkmann besitzt knapp 1600 Hühner. Auf einer Wiese neben dem Hof steht eine mobile Behausung, in der die Tiere die Möglichkeit haben, ein und aus zu gehen, wie sie möchten.

Rechts im Bild der neue Eierautomat neben dem Gasthof Rössle in Oflflings. Nach Ostern wird es dort neben Eiern außerdem auch Nudeln zu kaufen geben. Munter im Gras pickend, laufen sie auf der großzügig eingezäunten Wiese herum oder schauen neugierig hinaus aus dem Inneren ihrer Behausung. Für das fahrbare Haus stehen drei verschiedene Örtlichkeiten zur Auswahl, die in regelmäßigen Abständen angesteuert werden. Dies habe den Vorteil, dass stets frisches Gras zur Verfügung stehe und der Boden sich wieder erholen könne, so Berkmann. Schon vor ein paar Jahren hat er einen Eierautomaten direkt an der Hofstelle aufgestellt, den er gemeinsam mit seinen Eltern bewirtschaftet. Neben den Hühnern werden noch um die 70 Kühe zur Milchproduktion versorgt.

Vor kurzem hat Berkmann in einen zweiten Automat investiert, der nun in Wangen-Oflings steht. Da der junge Landwirt öfter durch die Ortschaft Oflings gefahren ist, sei ihm die Idee gekommen, dort direkt an der B 18 neben dem Gasthaus die Produkte seiner Hühner zu verkaufen. Der Hof-und Grundstücksbesitzer sei sofort damit einverstanden gewesen. Mit einer monatlichen Standgebühr, die auch den Strom abdeckt, kamen die beiden schließlich ins Geschäft. Die Kosten für die Anschaffung eines Automaten belaufen sich auf 15 000 Euro. „Ich habe das genau durchkalkuliert und in fünf bis sechs Jahren müsste der neue Automat bezahlt sein“, erklärt Patrick Berkmann. Eine Firma aus Hohenems habe sich auf solche Geräte spezialisiert und stelle diese individuell her.

Automat mit Handy verbunden

Doch wie funktioniert die Bestückung eines Automaten, der verderbliche Lebensmittel beinhaltet? Alle Informationen zum Füllstand des Automaten laufen über das Handy. Wenn er leer ist oder die Kühlung nicht funktioniert, bekommt Berkmann sofort eine Meldung auf sein Smartphone. Die Eier müssen vier Wochen nach Legedatum komplett aussortiert werden. Ziel des jungen Unternehmers ist, dass vier Wochen nach Inbetriebnahme des Automaten um die 300 Eier täglich gekauft werden.

Nach Ostern wird das Gerät noch mit fünf verschiedenen Sorten Nudeln bestückt. „Ich liefere an einen Nudelhersteller bei Ulm die Eier meiner Hühner und dieser macht dann hochwertige und schmackhafte Nudeln daraus“, sagt Berkmann. Denn mit einem Eieranteil von 30 Prozent seien diese Produkte weit über dem Durchschnitt. Jetzt vor Ostern möchte der junge Landwirt in dem Automat auch bunte Eier in sechs verschiedenen Farben verkaufen, später sollen Vespereier in vier Farben das Angebot erweitern.

Vor dem Wohnhaus steht ein geräumiger Container, zu dessen Innenraum aus hygienischen Gründen nur Befugte Zutritt haben. Dort stehen Dutzende Eierkartons, die darauf warten, befüllt zu werden. Eine Waage, die regelmäßig gewartet wird, dient der Größenbestimmung der Eier. Auch aus hygienischen Gründen werden die Eierschachteln nur einmal verwendet.

Die eins auf dem Stempel sei laut Berkmann damit zu erklären, dass die Tiere konventionell gefüttert werden - also nicht „Bio“, aber absolut frei von Gentechnik. Der Auslauf der Hühner sei gleichzusetzen mit jenem von Tieren, die unter ökologischen Gesichtspunkten gehalten werden.

Patrick Berkmann bei mit seinen mobilen Hühnerstall (Foto: Claudia Bischofberger)
Patrick Berkmann bei mit seinen mobilen Hühnerstall (Foto: Claudia Bischofberger)

Text & Bilder mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Zeitung v. 20.4.2019

ISNYER LANDEIER IN DER PRESSE

Artikel in der SZ v. 20.4.2019 mit freundlicher Genehmigung von der SZ
Artikel in der SZ v. 20.4.2019